Donnerstag, 28. November 2013

Weihnachtsmärkte und Futterneid

Noch 27 Tage bis Weihnachten


Der 31. Post ist allen Weihnachtshasen und meiner Freundin Hermi gewidmet: den Weihnachtshasen, weil sie so fleißig dafür sorgen, dass wir ein schönes Fest haben werden und meistens völlig erschöpft unterm Weihnachtsbaum liegen und meiner Freundin Hermi, weil sie dieses wunderschöne Wort erfunden hat.





Mein Lieblingsbasar im November


Am vorletzen Samstag im November beginnt für mich die Vorweihnachtszeit mit den vielen kleinen Weihnachtsmärkten und Basaren. Um nicht übersättigt zu sein, wenn das Fest beginnt, beschränke ich mich auf zwei bis drei Märkte und jedes Jahr macht der Waldorfbasar den Anfang. 
Nach zwanzig Jahren Basarfreude habe ich sicherlich alles gekauft, was der Markt so hergibt: Pulswärmer aus Filz, Meditationskissen mit Dinkelfüllung, Notizbücher - hergestellt aus den Umschlägen von Kinderbüchern aus den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts, je ein Knäuel handgefärbte Wolle mit einer Lauflänge von 300m, die gerade ausreicht, um Einzelteile zu stricken und in diesem Jahr zwei Birkenholzscheite, handgeglättet im Schnittbereich, die mir als Kerzenständer dienen werden. 
Ich bin noch auf der Suche nach einem Rentierfell zu Dekorationszwecken, kann mich aber nicht wirklich entscheiden, welche Qualität ich kaufen will: A) das Beste vom Besten - kuschelig, weich und teuer, B) mit Einschußlöchern und kahlen Stellen oder C) Einschußlöcher, kahle Stellen und Haarausfall, als Kaminvorleger geeignet. 


Nunu Kaller aus Wien hat ein Buch geschrieben, berichtet Spiegel Online am 28. 11. 13. Das Buch heißt: "Ich kauf nix - und wie ich durch meine Shopping Diät glücklich wurde". Im Artikel verrät sie, dass sie ein Projekt gestartet hatte: ein Jahr wollte sie keine Klamotten kaufen. Als Bloggerin berichtete sie über ihre Erfahrungen. 
Ich merke, dass ich abwehrend auf diese Nachricht reagiere, ich denke darüber nach, warum mich das so anficht und muss gestehen, dass es etwas mit Futterneid zu tun hat. Schließlich mache ich ein ähnliches Projekt, aber im Gegensatz zu Nunu, bin ich nicht ernsthaft auf die Idee gekommen, ein Buch darüber zu schreiben, bzw. habe mich nicht getraut das Projekt für relevant genug zu halten. Ich bin auch nicht besonders stolz auf meine selbstgestrickten Sachen (so wie Nunu), selbt wenn sie gelungen sind, sind sie einfach da. Ich bin auch nicht stolz auf meinen schönen, selbstgefertigten Schmuck - eher denke ich : prima, dass ich das kann. Auch von meinem Blog, den ich schon gern mag, erzähle ich erst jetzt rum, nachdem mir andere bestätigt haben, dass es Spaß macht, ihn zu lesen.
Ich stelle meine Talente nicht zur Schau und finde es merkwürdig, wenn sich andere Menschen  mit derselben Idee trauen es zu tun. Ist doch nicht der Rede wert, ist doch nichts besonderes, das kann doch jeder, ruft es in mir.
Ich habe es nicht geschafft, ein Jahr lang nicht zu shoppen, habe Rückfälle gehabt, die mir Spass und kein schlechtes Gewissen gemacht haben. Am Ende der Show werde ich das Geld für ein Chanel Jäckchen gespart haben - aber ich werde es nicht dafür ausgeben. Ich plane schon das nächste Projekt.

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