Der achte Post ist einer Frau gewidmet, der ich vor fast 20 Jahren regelmäßig begegnet bin. Ihre Garderobe bestand aus nur drei Farben schwarz, marineblau und weiß. Die Eleganz und Schlichtheit ihrer Kleidung hat mich damals ungeheuer fasziniert.
Souvenir aus Paris: Chanel Einkaufstäschchen |
Am Ende jeden Monats werde ich von nun an einen Kassensturz machen. Der Kontostand Ende April ist nicht besonders berauschend. Gespart wird bekanntlich erst, wenn die Zahlen schwarz sind und nicht rot. Erst dann häuft sich Sümmchen auf Sümmchen. In diesem Monat ist noch nicht damit zu rechnen, aber der kommende Monat Mai macht einen vielversprechenden Eindruck.
Ein Paar hellgraue Sandalen mit Eissteinchen und ein Halstuch mit Punkten und Peanutsmotiv hätte ich spontan gerne gehabt (und wohl auch gekauft), wenn es dieses Projekt nicht geben würde. Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass ich mit dem Nicht-Kauf sehr gut leben kann: vom Wetter her sind Sandalen z.Zt. nicht die Schuhe meiner Wahl und was Halstücher betrifft, nenne ich mich gerne "die Frau mit den tausend Schals" (wenn ich in der Richtung mal übertreiben darf) und liebe sie zwar, brauche sie aber nicht.
Das Shopping Abenteuer in diesem Monat bezog sich auf ein wunderbares Duschgel und Handcreme. Ausgezogen bin ich an einem Samstagvormittag, um diese Dingen einem Einkaufscentrum zu besorgen und mir weitere schöne Sachen in den Schaufenstern der Geschäfte anzusehen. Da ich in Begleitung war, erschien mir die vorgeschlagene Stunde des "alleine-bummelns" viel zu kurz! Schon nach 30 Minuten war ich restlos bedient und froh meine Begleitung zu treffen, um gemeinsam Kaffee trinken zu gehen.
Auf einer Skala von 1 (sehr leicht) bis 6 (ich habe etwas gekauft), liegt mein Verzichtswert bei 2: es fiel mir nicht sehr schwer nichts zu kaufen. Ob das daran liegt, dass mein Projekt erst seit dem 12. April läuft?Ich
fühle mich rundum zufrieden und hatte heimlich damit gerechnet, ein
nettes Plus auf dem Konto zu haben, weil ich gefühltermaßen der Meinung
war, richtig doll gespart zu haben.
I
Vor vielen Jahren hatte ich in einer Frauenzeitschrift gelesen, dass Frauen in ihrer monatlichen Budgetplanung nicht mehr als 10 % ihres Einkommens für Mode ausgeben sollten. Dieser ökonomische Vorschlag wurde neben einer Fotostrecke sündhaft teurer Accessoires (mit Preisangabe!) gemacht und mir ging die Frage durch den Kopf, für wen diese Zeitschriften gemacht werden? Verhält es sich mit Modezeitschriften so wie mit dem Playboy oder der Porsche-Werbung? Ältere Semester, die sich so etwas leisten können werden über junge, werbewirksame Modells angesprochen? Keine junge UniAbsolventin auf Jobsuche leistet sich eine Celine-Handtasche für 1500 Euro, kein junger Arzt, der sein praktisches Jahr hinter sich hat und gerade beginnt Geld zu verdienen einen nagelneuen Porsche. Oder doch? Lebe ich nur unter den falschen Menschen im richtigen Leben?