Sonntag, 30. Juni 2013

Wollen, brauchen, haben .... Kassensturz im Juni

Noch 240 Tage bis zum Ende des Projektes


Der siebzehnte Post ist der starken Farbe schwarz gewidmet, die sich in letzter Zeit zu meiner Lieblingsfarbe entwickelt: schwarz ist streng, schafft Distanz, macht den Träger unauffällig und rückt sich selbst in den Hintergrund.


Zeichnung: privat




Nachdem ich in der letzten Woche, in meinem 6er Projekt zwei weiße Blusen hatte, sehne ich mich regelrecht nach der Unsichtbarkeit. Weiß ist so dermaßen dominant, dass ich mich mit meinen Blusen absolut im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit gefühlt habe (ich glaube, manchen Leuten ergeht es so mit der Farbe rot, die für mich emotional kein Eyecatcher ist).  Weiß ist feingemacht, weiße Kniestrümpfe und Sonntagskleider, weiß sollte man nicht beschmutzen, weiß ist rein, sauber, hell und frisch. Weiß ist definitiv nicht meine Farbe!
Mit meiner weißen Bluse, einem hellbraunen Strickmantel, beigen Caprihosen und Converse bin ich mir im Einkaufszentrum im Spiegel begegnet und hätte fast vor Entsetzen laut aufgeschrien! Gibt es in meinem Haushalt keinen vernünftigen Ganzkörperspiegel, in den ich am Morgen hätte reinschauen können, um den Anblick zu vermeiden? Es sah furchtbar aus, die Proportionen waren völlig unstimmig! Also schnell rein zu Tamaris und ein paar sehr schöne hellbraune Absatzsandaletten gekauft und gleich anbehalten. Das Selbstbewußtsein stieg von null auf hundert und ich hatte in diesem Monat einen ganz wahnsinnigen Rückfall.

Zu meinem Glück oder Unglück ist das Konto sauber im grünen Bereich und es ist diesen Monat auch noch etwas übrig geblieben. Moralisch habe ich mit und ohne Vorsatz kläglich versagt und schwöre mir, dass das nicht wieder vorkommt, denn das Glück der erworbenen Dinge hat auch nicht so mega lange angehalten. Der Gott der schönen Dinge ist mit mir und wird mir helfen den Versuchungen zu widerstehen.
In diesem Monat habe ich ein paar rustikale Schnürschuhe aus Lack für die kalte Jahreszeit nicht gekauft.
Auf einer Skala von 1-6 viel mir das Verzichten so schwer, dass ich mich bei 6 einordne: ich habe Sandalen und einige Kleidungsstücke der neuen Lieblingsmarke gekauft. 
Ich fühle mich zwar nicht als Versager dieses Projektes (weil es ja weiter geht), aber ich habe schon das Gefühl, dass dieser Monat nicht als Verzichtmonat zählt. Dafür wird der Kleiderschrank immer übersichtlicher: ich kann mich von vielen Sachen trennen und fühle mich dadurch erleichtert. Das 6er Projekt (6 Items or Less oder wie ich es nenne: 6 Items and One), in dem man eine Woche nur eine begrenzte Anzahl von Kleidungsstücken trägt, macht mir nach wie vor Spaß und läßt meinen Kleiderauswahl riesengroß erscheinen. Was in diesem Zusammenhang untragbar erscheint wandert in das Zwischenlager im Keller - so habe ich die Option, nocheinmal darauf zurückgreifen zu können, wenn ich etwas wirklich vermisse. Denn Sachen spontan und gnadenlos weg zu werfen ist in meiner Situation genauso kontraproduktiv, wie Spontankäufe. Ein neuer, persönlicher Stil muss sich langsam entwickeln.

Sonntag, 23. Juni 2013

... die reißen sich den Arsch für Mode auf ...

Noch 247 Tage bis zum Ende des Projektes

Der 16 Post ist Dr. Edward Bach gewidmet, dem Vater der Bachblüten: Zaubermittel gegen seelische Verstimmungen. Gibt es auch eine Pflanze, die die seelische Abhängigkeit kuriert?




Installation: Jonas Gerhards 2013



Seit meinem Shopping-Rückfall vor einigen Wochen geht es mir schlecht. Jetzt hängt das tolle Zeug am Kleiderbügel und ich freue mich nicht etwa darüber, dass ich es besitze und lauthals rufen kann: meins, meins, meins! 
Nein, ich will noch mehr!! Einen passenden Rock etwa oder ein schönes Kleid oder eine Bluse, einen Pulli oder eine Tunika. Ich verschwende Zeit damit, auf Ebay nach Schnäppchen zu stöbern (schrecke aber letztendlich vor dem Bieten zurück, weil immer noch ein Rest Skrupel meine Seele beschützt) und frage mich zwischenzeitlich, was ich da eigentlich mache: ich propagiere die Entrümpelung der Kleiderschränke und hole mir Zeug ins Haus, um sie wieder voll zu stopfen. Ich jammere darüber, dass am Monatsende weniger Geld als erwartet ins Sparschwein wandert und will dann noch etwas ausgeben? 
Die Überschrift des heutigen Posts ist ein Zitat aus einer "Shopping Queen" Folge der letzten Woche und beschreibt zwei gut gekleidete Bloggerinnen; übrigens weder die Eine noch die Andere gewannen die Mottoshow, sondern eine tolle, über und über tätowierte Massagetherapeutin aus St. Pauli.

Rebecca Willis schreibt in "Clothes: A Manifesto" : ja, die meisten von uns lieben Kleidung, es liegt etwas in der Luft, dass uns Lust aufs Shoppen macht, gerade, wenn wir es nicht brauchen. Aber das heißt noch lange nicht, dass wir deswegen wie Idioten behandelt werden wollen. Wir wollen nichts kaufen nur um im Trend zu sein. Frauen sind nicht blöd; sie machen sich keine Illusionen über die Vorsätze der Modeindustrie. Sie existiert nicht, um uns mit Kleidung zu versorgen, sondern um uns das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir wissen, dass wir manipuliert werden. 
Aber tolle Kleidung anzuschauen, kann wie ein Museumsbesuch sein (und ich weiß, wovon ich rede), mit Kunst-Stücken, die man anziehen kann. Meist jedoch müssen wir uns mit der Tyrannei eines Looks auseinandersetzen, der für dünne, knabenhafte Figuren konzipiert ist und allzu häufig die Farbe Weiß benutzt. Unbeschreiblich schlechte Qualität, erschreckend hohe Preise und Kollektionen, die nicht dem Wetter entsprechen. Langsamere Mode, langsamere Kollektionswechsel sind bislang nur fromme Wünsche der Konsumentinnen. Aber, wenn es nicht mehr als zwei Kollektionen im Jahr gäbe (statt der üblichen vier bis sechs) würde auch der Stresspegel der Designer gedämpft und weniger Mode würde unverkauft und ungetragen vernichtet werden.
Heutzutage geht jeder Look, alles ist möglich, es gibt keine dominanten Mode mehr. Das ist Ausdruck von Pluralität und Toleranz und hört sich erst mal richtig gut an: alles ist möglich. Die Kehrseite dieser Medaille aber ist, dass jeder Hersteller versucht, für jede Frau alles anzubieten, um ein kleines Stück vom Kuchen abzubekommen. Es lohnt sich nicht mehr, auf ein Kleidungsstück zu sparen: wer weiß, ob es das in zwei Monaten noch gibt oder gar nachgeordert werden kann? Die Überziehung des Kreditkartenlimits ist auch keine langfristige Lösung. Viel Auswahl zu haben, muss nicht schlecht sein, aber wenn die Kollektionen so schnell wechseln, kann auch das Traumkleid schnell nicht mehr zu haben sein. Dieses atemberaubende Tempo ist der springende Punkt für uns: wir wollen bessere Kleidung, nicht schlechtere. Eine 50 jährige New Yorkerin äußert sich in der Befragung folgendermaßen: "warum sehen Verkäuferinnen so gekränkt aus, wenn du im Winter nach Pullis fragst, während sie gerade die Sommerkleider dekoriert haben?"  (aus Rebecca Willis: Clothes A Manifesto, erschienen in der März/April Ausgabe von The Economist, 2013. Fortsetzung folgt)

Sonntag, 16. Juni 2013

Was Frauen wollen

Noch 256 Tage bis zum Ende des Projektes



Der 15. Post ist meiner Freundin Antje gewidmet, mit der ich - solange ich denken kann - schon immer gern über Mode geredet habe und die mir den Artikel überreichte, um den es heute geht Clothes: A Manifesto by Rebecca Willis, erschienen im Economist, March/April 2013.



Freitag habe ich Julius kennengelernt. Er ist supersüß, zwei Jahre alt und zum Abschied haben wir einander zugewunken. Da ist das passiert, was ich eigentlich nie für möglich gehalten habe: ich habe meine Bingo-Wings entdeckt! Ich wußte nicht , dass ich sie habe, aber aus meiner ärmellosen Bluse wackelte der Trizeps meines rechten Oberarmes munter hin und her. Den ganzen Winter und all die schönen Jahre davor, blieb dieser blöde Muskel unbemerkt und jetzt wagt er sich an die Öffentlichkeit. Erfahrene Coaches raten bei diesem Problem dazu, zwei Ein-Kilo-Hanteln neben den Fernseher zu legen und in jeder Werbepause Trizeps-Übungen mit abgespreiztem kleinen Finger zu machen.Muskeln lassen sich durch diese Übungen leicht aufbauen (verschwinden aber auch genauso leicht wieder, wenn man das Training nicht regelmäßig durchführt).




Aquarell: privat




 Rebecca Willis stellt fest, dass im frühen 21. Jahrhundert die Ärmel von den Kleidungsstücken abgetrennt wurden. Shiftkleider, gebräunte Körper, der Trend zur Jugendlichkeit im Allgemeinen führte zu dieser modischen Veränderung. Die Kölner Modedesignerin Marion Muck präsentiert ihre Shopkollektionen grundsätzlich ärmellos. Auf die Frage meiner Freundin, ob denn alle Kundinnen makellose Oberarme hätten, antwortete die Verkäuferin, es sei üblich, auf Wunsch und gegen Aufpreis Ärmel an die Kleidungsstücke zu nähen. Wieviel Zeit seines Lebens soll man als Kundin zwischen 20 und 70 Jahren damit verschwenden, Oberteile mit Ärmeln zu suchen, wenn die meisten Frauen in dieser Altersgruppe Probleme mit Bingo-Wings haben? Oder sollen wir uns schuldig fühlen, weil wir kostbare Zeit nicht mit Fitnesstraining, sondern anderen wichtigen Sachen verschwenden? Also Designer: schultert das Problem und näht die Ärmel wieder an!

Vierzig Frauen zwischen 18 und 84 Jahren, die nicht beruflich mit der Modebranche zu tun haben, wurden gefragt, ob die Modeindustrie wirklich die Mode produziert, die Frauen wollen; bekommen sie die Mode, wenn sie sie brauchen und macht Mode Frauen glücklich

Alle befragten Frauen leben in der westlichen Welt, haben unterschiedliche Nationalitäten, Körpergrößen und -formen. Sie präsentieren die Meinung außerhalb der geschlossenen Fashion-Welt. Die Antworten zeigen, dass Frauen Kleidung lieben und sich sehr darüber ärgern, wenn nicht das erhältlich ist, was sie wollen.
Frauen ärgern sich über schlechte Qualität, überzogene Preise, mangelhafte Herstellung, schlecht geschnittene Kleidung, die nicht langlebig ist. Sie ärgern sich über eine zu große Auswahl, aber auch über das Gegenteil: zu wenig von dem, was sie wollen.
Frauen lieben den Eskapismus der Couture Mode, aber wenn es ums Kaufen geht, zählen Qualität und Schnitt mehr als alles andere. Alle Frauen wünschen sich gut gemachte Kleidung, die nicht auseinanderfällt, sie wollen nicht den letzten Schrei, denn sie wissen, dass dieser sie nur zum Konsumieren auffordern soll.
Frauenkörper ändernsich ein wenig, aber nicht allzuviel und auch nicht in jeder Saison. Doch eine immerwährende Veränderung ist, dass Frauen nicht einem Designer oder einem Geschäft treu bleiben können. Eigentlich lieben sie Beständigkeit: ihre Läden und ihre Designer, sie würden gerne einer Marke treu sein, wenn sie nur könnten!

An einem bestimmten Punkt ihres Lebens, wissen Frauen, was ihnen paßt und was ihnen steht. Dann wollen sie ihre Lieblingsstücke in verschiedenen Variationen. Sie wollen Liebesaffären mit ihren Kleidungsstücken, keine Eintagsfliegen.
In einer Industrie, die vom Wandel lebt, gibt es trotzdem einen Markt für Designer, die Frauen mit Respekt behandeln. Natürlich handelt sich dabei dann um ein anderes ökonomisches Modell, als das Bestehende. Aber diese Verantwortung könnte sich wandeln von Quantität zu Qualität - von kurzlebigen Trends zu moderner Klassik. Es könnte ein erfolgreiches Modell werden, mehr als das: damit könnten die Herzen und Köpfe echter Frauen erobert werden. Noch ist es jedoch ein Kampf von David gegen Goliath. (Fortsetzung folgt)

Sonntag, 9. Juni 2013

Rückfall

Noch 263 Tage bis zum Ende des Projektes


Der 14. Post ist demjenigen gewidmet, der mir erklären kann, warum das veröffentlichte Layout vom erstellten Layout abweicht und zwar in recht unschöner Form !!!! Ich will das so nicht !


Aquarell: privat

Ich muß jetzt mal gestehen, dass ich "Shopping-Queen"-Fan bin. In diesem Fernsehformat mit "Stardesigner Guido Maria Kretschmer" (O-Ton) bekommen fünf ausgewählte Kandidatinnen aus einer Stadt je 500 Euro und müssen in vier Stunden ein Outfit unter einem bestimmten Motto zusammenstellen: z.B. "Hochzeit der schwedischen Prinzessin Madeleine - zeige Stilgefühl mit Hut" oder "Sei eine gefährliche Erscheinung im angesagtesten Club deiner Stadt" oder so ähnlich. 
Erwartet wird von den Kandidatinnen, dass sie sich auf das Motto einlassen und ungeachtet ihres persönlichen Stils den besten Look kaufen, den sie in vier Stunden erstehen können, inklusive Schuhe, Accessoires und Make-up. An jedem Tag der Woche kleidet sich eine Kandidatin mit Hilfe ihrer Shopping Partnerin ein und erhält Bewertungspunkte für ihr Outfit von den Anderen. Am Ende der Woche kommt Stardesigner Guido Maria Kretschmer dazu und verteilt Designer Punkte. Die Kandidatin mit den meisten Punkten wird Shopping Queen.
Was mir an dieser Sendung am besten gefällt sind natürlich Kretschmers humorvolle Kommentare, in denen er kein Blatt vor den Mund nimmt, aber auch die Shopping-Prinzessinen, die sich allesamt für Queens halten und sehr, sehr selten mit gutem Geschmack überraschen.

Anfangs habe ich diese Sendung geschaut, weil Kandidaten aus Köln dabei waren, dann bin ich hängen geblieben und habe es täglich aufgezeichnet. Ich hatte mir eingebildet, dass ich andere Menschen für mich shoppen gehen lasse, aber jetzt bin ich rückfällig geworden!
Nicht etwa, weil die Mitspieler so mega gut gestylt sind, sondern wahrscheinlich eher aus dem gegenteiligen Grund: weil ich mich frage, welches Kleidungsstück für lange Zeit mein Lieblingskleidungsstück werden könnte.

Über einen Zeitungsartikel bin ich auf ein Modelabel aufmerksam geworden, dass es mir voll und ganz angetan hat: schlicht, edel, aufsehenerregend, schwarz, weiß, grau, alterslos. Es macht eine bella figura - eine tolle Erscheinung. Seit Tagen denke ich über ein Kleidungsstück dieses Labels nach und die nette Verkäuferin in dem Geschäft kennt mich bereits: ja! Ich werde mit gutem Gewissen rückfällig und etwas kaufen, was ein echtes Lieblingsstück sein wird - ich muß mich nur noch entscheiden.
Das Projekt selber werde ich durch diesen Rückfall nicht in Zweifel ziehen, vielleicht hilft es mir ja auch einen tollen, sehr persönlichen Kleidungsstil für mich zu entwickeln.
Die vergangene 6er Woche mit den dunklen Kleidungsstücken war jedenfalls nicht besonders erfreulich. Die Woche war schnell um, aber nach sechs Tagen kam es zu einem Temperaturanstieg von fast 10° Grad gegenüber den vorherigen Tagen, so dass die vergangene 6er Woche nur von Samstag bis Donnerstag ging. Den Freitag bei 23° in einer grauen Skinny Jeans zu verbringen oder ein doppellagiges Trägerkleid anzuhaben war einfach undenkbar.
Für die kommende Woche setze ich auf Naturtöne in Kleid, Rock und Hose und freute mich auf korallenrot und braun als farbige Akzente. Heute Morgen fand ich diese Zusammenstellung sterbenslangweilig und habe mir wenigsten die Nägel farbig lackiert. Schließlich sind bunte Fingernägel eine "message", wie der Stardesigner sagt und im Grunde meines Herzens liebe ich Farbe. 
Können dann überhaupt graue, weiße und schwarze Kleider zu Lieblingskleidern werden?

Sonntag, 2. Juni 2013

Eine Woche 6er ...


Noch 270 Tage bis zum Ende des Projektes




Der dreizehnte Post ist Nina gewidmet, die nach sieben Tagen 6ern nicht bemerkt hatte, dass ich immer dieselben Kleidungsstücke getragen habe.











Eine Woche mit nur sieben ausgewählten Kleidungsstücken ist schnell vorüber gegangen.

Ich hatte mir sieben Lieblingskleidungsstücke: einen Rock, ein Kleid, eine Jeans, zwei Shirts, einen Pulli und einen Jerseyblazer ausgewählt, um von Samstag bis Samstag – eine Woche lang – meine Garderobe vielseitig zu nutzen. Erlaubt waren Accessoires aller Art, Unterwäsche und Strümpfe in beliebiger Menge, aber sonst bitte nur diese ausgewählten Kleidungsstücke.



Das schwarze Shirt stellte sich schnell als Lieblingskleidungsstück heraus und musste häufig abends gewaschen werden, damit es am übernächsten Tag wieder zu Verfügung stand – dass ich saubere Kleidung liebe, war mir schon bewusst, aber wie wichtig ein frisch gewaschenes Kleidungsstück ist, das nicht nach Essenkochen riecht, wurde mir extrem bewusst, weil ich nur zwei Shirts zu Verfügung hatte. Das auffälligere gestreifte passte oft nicht mit den Proportionen der anderen Kleidungsstücke zusammen, so dass es nicht immer eine echte Alternative war.



Der Jerseyblazer entpuppte sich als Zauberjacke, die im Nu aus schwarzem T-Shirt und Jeans ein Ausgehoutfit zaubert, und in Kombination mit dem Kleid toll wirkte, aber ansonsten zu nicht viel taugt: zum Frühstück übergeworfen, um gegen die morgendliche Kühle zu schützen wirkt sie doch recht deplaziert und mittags zum Marmeladekochen ist sie auch nicht richtig.



Einzig der Pullover entpuppte sich als unentbehrliches Kleidungsstück: immer da, immer warm, immer passend – zum Glück hatte ich ihn als siebtes Kleidungsstück zu den 6ern dazugenommen. Ohne ihn wäre ich in diesen kalten Maitagen erfroren.


Kleidungsstücke, die für eine Woche herausgesucht werden, sind also nicht immer optimal den Witterungsverhältnissen angepasst, auch kann man mit dieser Vorausplanung nicht immer die persönliche Stimmung oder das Wetter wieder spiegeln. Für die kommende Woche habe ich wieder gedeckte Kleidung ausgewählt und frage mich heute, an diesem sonnigen Sonntag, ob ich die rechte Wahl getroffen habe. Aber das macht das Ganze auch spannend und führt zu Improvisationen, wie man sie sonst nur aus dem Urlaub kennt. Hier aber gibt es einen entscheidenden Vorteil: es ist ein Heimspiel und somit sind Schuhe, Strümpfe, Tücher und Gürtel reichlich vorhanden, um die Garderobe zu verändern.



                    Das sind die 6 plus 1 Kandidaten der zweiten Projektwoche  "6 Dinge oder weniger"